Sonntag, 26. April 2009

Seit drei Wochen sind wir nun schon wieder in Australien

und haben Einiges gesehen und erlebt in dieser Zeit.
Von Melbourne aus haben wir einen Tagesausflug an die Great Ocean Road gemacht. Dies ist eine kilometerlange Kuestenstrasse zwischen Melbourne und Adelaide, an der wunderschoene Surferstraende und maechtige Felsformationen zu finden sind. Eine ganze Zeit lang haben wir Surfen zugeschaut, wie sie sich wagemutig in die Wellen stuerzen und nicht wenig Lust bekommen, das auch zu lernen. Am Abend haben wir die Sonne dann ueber den Felsen untergehen sehen im glaenzenden Rot, wie so oft ein wunderschoener Anblick.

Von Melbourne ging's dann weiter nach Adelaide mit einem der beruehmten Zuege Australiens, dem "Overlander". Adelaide, die Hauptstadt Suedaustraliens hat auch Einiges zu bieten. Bei strahlendem Sonnenschein liegen wir eine ganze WEile in einem netten Park, schlendern durch die Innenstadt und fahren schliesslich an den nahe gelegenen Strand. Wie so oft zieht es uns in die Buchlaeden, wo wir unsere Reisebibliothek mit Buechern erster und zweiter Hand aufstocken.

Mit dem "Indian Pacific", dem naechsten Zug, geht es dann weiter nach Perth an die Westkueste. 40 Stunden dauert die Fahrt, zwei Naechte in ganz normalen Zugsitzen. Der Zug legt dabei fast 3000km zurueck und unter anderem die laengste gerade Zugstrecke der Welt, knapp 500km ohne Kurve. Schon kurz nach Adelaide verschwinden die Haeuser zunehmend und wir fahren in die Wueste hinein. Komplette Wueste, dann mal wieder Steppe, spaeter ein paar hoehere Baeume, am HOrizont der Umriss von Kamelen, neben dem Zug ein davonlaufendes Kaenguru - endlich bekommen wir das wahre Outback mal zu Gesicht und spueren die Groesse Australiens am eigenen Leibe.
Man schaut aus dem Fenster und sieht einfach nichts als roten Sand, stundenlang!

Erschoepft kommen wir schliesslich in Perth an, wo es uns sofort super gefaellt. Aehnlich wie in Melbourne geht es hier einfach locker zu und es herrscht eine super Atmosphaere. Mit einem kleinen Bus und einer Truppe netter Leute aus aller Welt starten wir eine Tour in den sueden von Perth. Am ersten Strand, den wir anfahren, springen wir endlich mal wieder ins Meer, das wir total vermissen werden.
Mit unserer Gruppe verbringen wir drei nette Tage, kochen abends gemeinsam im Hostel, spielen danach Billiard und sehen tagsueber eine Menge interessanter Dinge. Straende, Fluesse, Waelder, Tiere etc. Wir laufen den Tree Top Walk auf den Baumspitzen und klettern einen gut 60m hohen Baum hoch. Ausserdem machen wir Wein- und Schokoladenproben in Margret River, einer kleinen Region Westaustraliens.
Nach drei spannenden Tagen muessen wir uns jedoch schon wieder von unseren neuen Freunden trennen und es geht zurueck nach Perth.
Hier geniessen wir noch einmal den Grossstadtflair, bevor es mit dem Zug zurueck nach Adelaide geht, 40 Stunden Wueste, ein zweites Mal.

Alles Liebe
eure Hannah und Clara

Freitag, 3. April 2009

Abschied

15.Maerz, Queenstown – 3.April, Christchurch

Von Queenstown aus brechen wir in Richtung Sueden auf. Unterwegs wollen wir noch Felix und Nico in Roxburgh, wo die beiden in einer Apfelanlage arbeiten, besuchen. Aus dem geplanten gemeinsamen Abend werden zwei – wir haben unserer erste Autopanne. Aber bevor sich hier gleich jemand sorgt: ist alles halb so wild, denn zum einen haben Felix und Nico uns einen super leckeren Apfelstreuselkuchen gebacken und zum anderen ist es nur eine kleine Reifenpanne und wir wissen uns schliesslich zu helfen. Ganz alleine schaffen wir es dann doch nicht, den Reifen zu wechseln, da uns das noetige Werkzeug fehlt, aber drei netten Maedels wird natuerlich gerne geholfen ;)



Von Roxburgh aus fahren wir ohne nennenswerte Stopps nach Dunedin. Die Studentenstadt ist mit gut 100.000 Einwohnern eine, fuer neuseelaendische Verhaeltnisse, relativ grosse Stadt an der Suedkueste des Landes. Obwohl es zum ersten Mal auf unserer Reise die meiste Zeit regnet und die Stadt – verglichen mit Freiburg – nicht wirklich schoen ist (aber welche Stadt kann es schon mit Freiburg aufnehmen?!), bleiben wir eine Tage. Wir laufen durch die Stadt, gehen in die Gallerie und ins Kino, machen einen Ausflug auf die nahe gelegene Halbinsel und verbringen viel Zeit in der Bibliothek. Ein leerer Parkplatz direkt neben dem wunderschoenen, alten Bahnhof wird zu unserem Stamm-Schlafplatz und zum Essen fahren wir jeden Tag in den Botanischen Garten, indem die rosen klanvolle Namen wie „Queen Elisabeth“ und „Disco Dancer“ tragen. Als wir am letztren Morgen unsere – zu dem Zeitpunkt noch funktionable – Autotuer oeffnen, steht ein Freiburger Pilsner auf dem Parkplatz neben uns. Naja, schoen waer’s (obwohl es hier zugegebenermassen auch sehr gutes Bier gibt) – es ist ein Typ Mitte 20 im „Ich bin Freiburger“-T-Shirt. Da fuehlt man sich doch gleich wie zuhause; ist immerhin schon das zweite Mal, dass uns so ein T-Shirt ueber den Weg laeuft.
Sonntag geht es dann weiter die Ostkueste hoch nach Akaroa. Es ist unsere letzte lange Fahrt, bevor wir in Christchurch unseren Van verkaufen moechten. Auch wenn wir uns schon auf ein richtige Bett und eine warme Dusche im Hostel freuen, ist es traurig, dass unsere Zeit mit Johnny schon fast zu Ende ist.
Akaroa liegt auf einer Halbinsel suedlich von Christchurch und ist fuer Delphine, Pinguine und seinen franzoesischen Flair bekannt. Nach einem netten Tag am Hafen und koestlichen Fish-and-Chips zum Mittagessen, brechen wir dann schliesslich nach Christchurch auf, dem letzten Punkt auf unserer Neuseelandreise.
Der Autoverkauf stellt sich zunaechst als schwierig heraus, denn Christchurch ist voll von Vans und Autos, die verkauft werden wollen, Kaeufer gibt es jedoch wenige. Verstaendlich - denn die Hauptreisezeit neigt sich dem Ende, es wird Herbst in Neuseeland, kalt und unbequem zum Campen. Leicht frustriert und ohne Hoffnung verbringen wir also drei Tage in einem der vielen Carmarkets, in dem taeglich nur ca. ein vermeindlicher Kaeufer vorbeischaut. Mit den anderen Verkaeufern bildet sich aber bald eine nette Leidensgemeinschaft und wir verbringen die Zeit mit viel Kaffee und Filmen aus den Neunzigern, die es im Carmarket zu genuege gibt. Am dritten Tag jedoch haben wir Glueck - wir haben einen Kaeufer fuer unseren Johnny gefunden. Das, und Hannahs Geburtstag, wird mit Pizza und Sekt natuerlich kraeftig gefeiert, bevor wir dann am naechsten Morgen - leicht verkatert - ins Hostel umziehen und uns von Johnny verabschieden.
Das war vor einer Woche. Seitdem geniessen wir die Vorzuege eines richtigen Bettes, die taegliche Dusche und das Kochen auf mehreren Herdplatten. Im Achterzimmer des Hostels fuehlen wir uns schon schnell heimisch und wir lernen einige nette Leute kennen, mit denen wir - ganz nach Freiburger Tradition - Pizza-Partys veranstalten und lange DVD-Naechte machen. Ausserdem haben wir ohne die Belastung "Autoverkauf" endlich Zeit, uns Christchurch genauer anzuschauen. Ein belebter, bunter Kirchplatz im Zentrum, eine gute Kunstgallerie und ein guenstiges Spassbad mit Sauna und Whirlpool machen die groesste Stadt der Suedinsel zu einem sehr lebenswerten und interessanten Ort. Wir sitzen viel in der Herbstsonne, lesen viel, machen kleine Ausfluege ins Umland und sind nach dem vielen Herumfahren froh um ein wenig Ruhe und Stetigkeit.
Das ist der perfekte Ausklang fuer unseren Neuseelandtrip, bevor wir am 6.April wieder zurueck nach Melbourne fliegen werden, wo der zweite Teil unserer Australien-Reise beginnt. Darauf freuen wir uns schon sehr, sind auch schon fleissig am Planen, was wir noch sehen wollen. Gleichzeitig sind wir aber auch traurig, das schoene Neuseeland verlassen zu muessen, denn wir haben uns verliebt in dieses Land mit seinen unendlichen Straenden, tiefblauen Seen und schneebedeckten Bergen.
Wir wollen nun aber nicht ins Schwaermen geraten - dafuer haben wir zurueck in der Heimat noch genug Zeit :)

Viele liebe Gruesse,
eure Clara und Hannah